VW ID. Buzz mit anhaltendem Misserfolg: 5 Gründe, warum der ID. Buzz ein Ladenhüter ist

VanE-AutoVW ID. Buzz: 5 Gründe, warum der E-Bulli ein Ladenhüter istVW ID. Buzz mit anhaltendem Misserfolg : 5 Gründe, warum der ID. Buzz ein Ladenhüter istDie Verkaufszahlen des elektrischen Bullis dümpeln vor sich hin. Dafür gibt es gute Gründe, die über die allgemeine E-Auto-Skepsis hinausgehen. Wir erklären das ID.-Buzz-Ladenhüter-Phänomen.Jens Dralle,Thomas Harloff (Co-Autor)14.02.2025Foto: ingobarenschee12 Bilder Die Zahlen sind ernüchternd. 2024 hat Volkswagen weltweit gerade einmal 29.000 Exemplare des ID. Buzz verkauft; nur 4.767 davon in Deutschland. Damit hat VW die eigenen Ziele klar verfehlt. Nachdem der Hersteller bis zum Frühjahr 2024 insgesamt etwa 40.000 Einheiten verkauft hatte, kündigte Lars Krause, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei VW Nutzfahrzeuge, im auto motor und sport-Interview an: „Wir haben uns dieses Jahr noch etwas mehr vorgenommen.“ Gute Resonanz, aber wenige KäuferDie Gründe für den bisherigen Misserfolg liegen freilich nicht nur in niedersächsischer Hand. Auf den meisten internationalen Märkten schwächelt aktuell der Absatz von Elektroautos; diese Kaufzurückhaltung trifft natürlich auch den Elektro-Bus. Dennoch ist der ID. Buzz ein Sonderfall, denn das Modell kommt beim Publikum eigentlich gut an. Diese Erfahrung machen wir regelmäßig: Wenn die Redakteure damit irgendwo auftauchen, bildet sich oft eine kleine Menschentraube und nehmen sie eine positive Resonanz wahr. Doch eine Kaufentscheidung treffen die wenigsten von denen, die sich in diesen Momenten als Fans outen. Wir nennen fünf Gründe, weshalb VW für den ID. Buzz so wenige Kunden findet.1. Das DesignWie bitte? Der sieht doch hübsch aus! Sicher, die Optik bleibt immer Geschmackssache. Und in der Redaktion finden sich überwiegend Fans des Retro-Designs. Doch womöglich schießt genau die bei jenen Kunden übers Ziel hinaus, die das zurückhaltende, sachliche Design von T4, T5 und T6 schätzen. Ein bisschen zu viel klebrige Verklärung der Vergangenheit außen, ein wenig zu viel Zukunft innen mit dem kleinen Zentral-Display, dem großen Head-up-Display und dem Tablet-artigen Monitor in der Mitte. Unterm Strich: Vielleicht fällt der ID. Buzz für einen erheblichen Teil der VW-Kunden zu modisch statt haltbar modern aus.2. Die HöchstgeschwindigkeitWie bitte? Also ob die jemals Relevanz bei einem Bus gehabt hätte. Kollege Renz würde jetzt wortreich von seiner Reise Schottland-Südspanien erzählen, die er im T3 mit 50-PS-Saugdieselmotor absolvierte, den Kasten dabei permanent am Limit von Antrieb und vermutlich Fahrwerk bewegte. Aber wenn die 145 km/h Höchstgeschwindigkeit des ID. Buzz wirklich ausreichend wären, weshalb gibt es dann den GTX (siehe Video und Fotoshow)? Gut, der wird auch nicht schneller als 160 km/h. E-Auto-typisch fehlt es nicht an Beschleunigungs-Bumms, doch schon die schlechte Aerodynamik drückt massiv die Reichweite – daher das Limit. Doch spätestens mit dem Verkaufserfolg des 150 PS starken T4-TDI war klar: Bus-Kunden wissen ein zügiges Durchschnittstempo durchaus zu schätzen.3. Der NutzwertWie bitte? Die Kiste ist doch groß genug! Ja, sicher, schon – irgendwie. Doch sie geht eben auch an die konzeptionellen Grenzen des Modularen Elektrifizierungs Baukastens (MEB) des Konzerns. Im ersten Schritt bedeutete diese: nur fünf Sitzplätze, kaum Variabilität, lediglich eine Tonne Anhängelast. Das ist offenbar auch VW aufgefallen, denn nun dürfen beim GTX mit kurzem Radstand 1,8 Tonnen angehängt werden, bei dem mit langem Radstand wiederum nur 1,6 Tonnen. Beide Radstände gibt’s immerhin inzwischen in einer Variante mit sechs Sitzen. 4. Die ReichweiteWie bitte? Der ID. Buzz Pro mit langem Radstand soll doch 487 Kilometer weit kommen. Reicht das nicht? Nun, das will erst einmal geschafft werden. Für den GTX mit langem Radstand gibt VW 475 Kilometer an, doch im Test von auto motor und sport kamen gerade einmal 308 Kilometer zusammen – bei gemäßigten Winter-Bedingungen. Wenn du dann als Fahrer noch die Sitzplätze, die Anhängelast oder gar das Spurtvermögen – vielleicht sogar alles zusammen – ausnutzt, schrumpft dieser Wert nochmals erheblich. Und an der Ladesäule liefert der ID.Buzz zwar eine solide, jedoch keineswegs eine überragende Vorstellung ab.5. Der PreisWie bitte? Mit dem neuen Einstiegsmodell Freestyle geht’s doch bereits 49.998 Euro los. Dafür gibt’s einen 170-PS-Motor, die Reichweite liegt bei 329 Kilometer – laut Hersteller, siehe Kapitel vier. Kurzum: Der ID. Buzz ist schlicht zu teuer, teilt also das Schicksal aller aktuellen E-Autos. Sie sind letztlich in jeder Preisklasse zu sehr mit Kompromissen behaftet, liegen bei vergleichbarer Ausstattung deutlich über Verbrenner-Modellen. Bei einem ID. Buzz kommen ohne große Anstrengungen über 65.000 Euro zusammen – vor allem dann, wenn’s ein bisschen schön werden soll: sechs Sitze, Zweifarb-Lackierung, hübsche Felgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert