Gebrauchtwagencheck Hyundai i30 (Typ PD, seit 2017): Das macht den i30 als Gebrauchtwagen so vernünftig

KompaktGebrauchtwagenDeshalb ist der Hyundai i30 als Gebrauchter so vernünftig.So finden Sie Ihr TraumautoDas große Gebrauchtwagen-SpezialGebrauchtwagencheck Hyundai i30 (Typ PD, seit 2017) : Das macht den i30 als Gebrauchtwagen so vernünftigIm Vergleich zu all den neuen Nischenmodellen wirkt ein klassischer Kompakt-Allrounder wie der Hyundai i30 geradezu erfrischend. Als Gebrauchter bietet er viele Talente fürs Geld. Hält er, was er verspricht?Andreas Jüngling18.02.2025exklusiv für AbonnentenFoto: Lena Willgalis11 Bilder Er ist weder Crossover noch SUV, trägt keinen modischen Kunstwort-Namen, ist ausschließlich mit Benzin- oder Dieselmotoren zu haben und bleibt äußerlich zurückhaltend: Der Hyundai i30 der noch immer aktuellen dritten Generation ist im besten Sinne altmodisch. Der Vorteil eines Autos, das sich kaum um Marktnischen schert: Man kann so gut wie alles mit ihm machen, vom ökonomischen Berufspendeln über den etwas größeren Möbelhaus-Einkauf bis zur Urlaubsreise mit kleiner Familie. Er ist ein braver Macher, der dank guter Qualität als Gebrauchter zu günstigen Preisen eine echte Empfehlung darstellt. Die Gründe dafür gehen jedoch weit über das einstmalige Korea-Klischee von der robusten Technik und der anspruchslosen Machart zum günstigen Preis hinaus. Denn dieser kompakte Hyundai ist ein richtig fein gemachtes Auto, und zwar bis ins Detail. Davon machen wir uns heute ein Bild, in dem wir ein gepflegtes Gebrauchtexemplar vom Autohaus Zückner im mittelfränkischen Roth unter die Lupe nehmen – danke dafür! Beim Fotoauto handelt es sich um die Fließheckvariante Fastback als Faceliftversion mit 1,5-Liter-Turbobenziner. Soviel vorweg: Wer angesichts von Hyundais gutem Ruf und nur 29.000 Kilometern auf dem Zähler praktisch einen Neuwagenzustand erwartet, wird nicht enttäuscht. Karosserie: Sauber gemachtDie i30-Familie bietet verschiedene Karosserievarianten: Steilheck, Fließheck oder Kombi. Die Wahl hängt von den individuellen Platzbedürfnissen und Vorlieben ab, preislich gibt es auf dem Gebrauchtmarkt tatsächlich kaum Unterschiede. Modelle ab dem Facelift 2020 sind teurer, bieten jedoch modernere Technik und optische Anpassungen. Besonders gefragt ist das Sportmodell i30 N, das mit bis zu 280 PS für Fahrspaß sorgt, allerdings nicht als Kombi erhältlich ist. Wer sich grundsätzlich ein Bild über die verschiedenen i30-Geschmacksrichtungen macht, darf auch einen Blick zur Konzernschwester Kia wagen. Eine interessante Alternative stellt nämlich der Kia Ceed dar, der als technischer Verwandter des i30 eine noch größere Karosserievielfalt bietet. Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt hoch, mit sauberen Blechkanten und solider Lackierung – abgesehen von gelegentlich auftretenden Klarlackablösungen bei weißen Modellen, dazu später mehr. Beim Besuch auf der Hebebühne gefällt uns besonders, dass der Unterboden auffällig sauber verarbeitet wirkt. Es gibt kaum mögliche Drecknester, in denen sich Gammel bilden kann, und auch Feinheiten wie der Auftrag von Karosseriedichtmasse an Übergängen und Kanten wirken sehr sorgfältig. Auch Schrauber dürften den i30 mögen. Für Ölablassschraube und -Filter gibt es eigene Wartungsklappen, sodass nicht jedes Mal der Unterbodenschutz entfernt werden muss. Typisch Hyundai: In praktisch jede Schraube ist das passende Schlüsselmaß eingeprägt. Lena WillgalisDas dürften sich andere Hersteller liebend gern bei Hyundai (und Kia!) abgucken: Handliche Wartungskläppchen für den Ölwechsel.Innenraum: Hat Luft, wackelt nicht, und sitzt ganz okayWie das ganze Auto, gefällt der Innenraum zunächst mit seiner guten Verarbeitung und einem absolut logischen Aufbau. Ebenfalls wie der Rest des Autos birgt er keine designerischen Höhepunkte – das mag manchen vielleicht etwas langweilen, zeigt aber wieder mal, wie sehr sich Hyundai der guten Bedienbarkeit verschrieben hat. Die ist nämlich in sämtlichen Ausstattungen, Formen und Farben top. In den meisten Basismodellen ist bereits ein Infotainmentsystem an Bord, welches die Nutzung von Android Auto und Apple Carplay ermöglicht. Die Raumausnutzung ist effizient, insbesondere der Kombi bietet eines der größten Ladevolumen seiner Klasse. Genug gelobt. Ein Wermutstropfen findet sich im Kofferraum nämlich doch. Und zwar ab Mitte 2020. Da nämlich bekamen die Benziner Schubhilfe durch die 48-Volt-Mildhybridtechnik. Deren Akku haust unter dem Kofferraumboden, sodass dieser einige Zentimeter nach oben wanderte. Dadurch entfallen bei Fünftürer und Fastback rund 50 Liter Stauraum-Volumen, beim Kombi sogar knappe 100 Liter. Die älteren Benziner sowie die Diesel bieten vollen Stauraum, jedoch wurden letztere Anfang 2022 abgeschafft – schade! Ebenfalls nicht preisverdächtig ist die Sitzposition, hauptsächlich die Sitzhöhe, mit der nicht jeder Fahrer auf Anhieb klarkommt.Lena WillgalisDas Digitalcockpit ist in den allermeisten Linien aufpreispflichtig. Es ist zwar ein informativer Hingucker, doch wirklich notwendig ist es im Vergleich zur Normalversion nicht. Vorbildlich gut funktionieren die Infotainmentsysteme.Motoren: Leider keine Diesel mehrDie Motorenpalette reicht von sparsamen Dreizylindern bis hin zum leistungsstarken i30 N mit Zweiliter-Turbo. Die Benziner wurden ab Mitte 2020 mit einer 48-Volt-Mildhybridtechnik ausgestattet, was den Verbrauch senkt, aber, wie bereits erwähnt, auch die Kofferraumkapazität etwas verringert. Wer Wert auf ein möglichst großes Ladevolumen legt, sollte daher zu älteren Benzinern oder Dieseln greifen. Die Dieselmodelle wurden Anfang 2022 eingestellt. Schade, denn die stets 1,6 Liter großen Dieselversionen (95 bis 136 PS) gelten als sparsame und langlebige Wahl für Vielfahrer. Sie sind nicht nur effizient, sondern laufen auch angenehm ruhig. Besonders die 115-PS-Variante ohne iMT-Schaltgetriebe ist als unkomplizierte und zuverlässige Wahl zu empfehlen.Lena WillgalisDie Benzinmotoren, die auf dem Gebrauchtmarkt den etwas größeren Anteil bilden, sind weithin problemlos. Die seltenen 1,6-Liter-Sauger kränkeln bei mangelnder Pflege an der Steuerkette.Der 1.5 T-GDI Benziner bietet mit 160 PS eine gute Mischung aus Leistung und Effizienz. In der Stadt sorgt die Mildhybridtechnik für einen spürbaren Schub aus niedrigen Drehzahlen, während auf der Autobahn die Unterstützung eher marginal ausfällt. Wer gern Fässern den Boden ausschlägt, darf zum i30 N greifen. Den Sportler gibt’s als Fünftürer und Fastback mit den gleichen Alltagstalenten wie bei den zivilen Versionen. Mit dem Zweiliter-Turbo und dem sehr dynamisch ausgelegten Verstellfahrwerk (Serie) bietet er das Potenzial für ernsthafte Sporteinsätze. Es gibt ihn mit 250 PS oder als N Performance mit 275 PS und Sperrdifferenzial (ab 2021 mit 280 PS und optionalem Achtgang-DKG). Seine krawallige Art könnte manchen überrumpeln, doch in der fahrdynamischen Abstimmung ist er der schlüssigste aller i30. Wird er hart rangenommen, quittieren die elastischen Teile der Motoraufhängung und das Zweimassenschwungrad vorzeitig ihren Dienst. Letzteres kann zudem das Einspuren des Anlassers beim Starten erschweren.Getriebe: Drum prüfe, wer sich verkuppeltDas Getriebekapitel beginnt ganz unspektakulär. Bis Juli 2020 treten alle Motoren werkseitig mit einem herkömmlichen Sechsgang-Schaltgetriebe an. Das lässt sich gut bedienen und kränkelt höchstens mal daran, dass das Schaltgestänge neue Schmierung erfordert. Als Alternative gab’s schon zu Anfang für fast alle Varianten ein Siebengang-DKG. Danach wird’s interessant. Dann übernimmt in den meisten handgeschalteten i30 (nicht im N) das sogenannte iMT-System (Intelligent Manual Transmission) die Kupplungsarbeit, also eine elektronische Betätigung der herkömmlichen Kupplung. Die Bedienung mittels Pedal ist ganz normal, doch ist die Elektronik in der Lage, je nach Fahrsituation in einen Segelmodus zu gehen, ohne dass die Kupplung getreten wird. So gelingt etwa das Anfahren mit dem zur Modellpflege eingeführten iMT-System selbst versierten Fahrern zu Anfang nur tölpelhaft. Auch erfordert es zur Sicherheit, dass der Motor ausschließlich im Getriebeleerlauf gestartet werden kann. Und warum? Weil dieses Konzept besser mit der Mildhybridtechnik harmonieren soll. Wer zügig vom Fleck kommen will, etwa an der Ampel, spürt den kräftigen Elektro-Schub, der dem Vierzylinder aus dem Drehzahlkeller hilft. Der wirkt daher untenrum lebendiger. Beim Ausquetschen merkt man jedoch, dass der Benziner ab einer gewissen Drehzahl auf sich allein gestellt ist und spürbar an Dampf verliert. So kann das Mildhybridsystem auf der Autobahn höchstens marginal mithelfen. Das optionale Doppelkupplungsgetriebe (DKG) zeigt gelegentlich unentschlossenes Schaltverhalten, insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten oder beim Anfahren. Im i30 N wurde ab 2021 ein Achtgang-DKG eingeführt, das sportlicher abgestimmt ist und schnellere Schaltzeiten bietet. Lena WillgalisUnwissende (und wenig feinfühlige) Fahrer bekommen vom elektronischen Kupplungssystem von iMT-i30 nichts mit. Die Bedienung erfolgt wie gewohnt, außer dass der Motor stets im Leerlauf gestartet werden will.Fahrwerk: Licht und SchattenAls Gebraucht-Kaufberater sollte man die Fahrwerksteile des i30 prinzipiell loben. Die Komponenten sind hochwertig gemacht, in Sachen Fahrdynamik und Sicherheit gekonnt abgestimmt, und darüber hinaus angenehm langlebig. Ebenfalls top: Wo Golf und Co. bis zu einer gewissen Leistungsklasse im Fahrzeugheck nur eine schnöde Verbundlenkerachse verbauen, arbeitet im i30 stets eine hochwertige Mehrlenkerkonstruktion, die wirksam ihren Teil zu Präzision und Fahrstabilität beiträgt. Im Alltag, gerade auf schlechten Straßen, findet sich jedoch wieder einmal eine dieser i30-Feinheiten, die ihn dann doch nicht bedingungslos zum Siegertypen machen. Das Fahrwerk ist unnötig straff. Zwar federt der i30 beileibe nicht unkomfortabel, aber gerade kurze Stöße gibt er doch relativ direkt an die Insassen weiter. Ähnlich, nur ein Level heftiger ist es im i30 N, dessen Adaptivfahrwerk sich im Prinzip nur zwischen „hart“ und „knallhart“ einstellen lässt. Für zivile i30 stehen Adaptivdämpfer nicht zur Verfügung.Lena WillgalisDas Fahrwerk des i30 kann und macht alles mit – und zwar souverän. Im ganz normalen Leben, dass bekanntlich auch mal Bodenwellen bereithält, dürfte es aber gern deutlich sanfter zu Werke gehen.Mängel: Kommen selten vorDas Mängelkapitel gehört zu den stärksten Leistungen des i30. Zwar sind einige Wehwehchen bekannt, die wir Ihnen hier gern aufzählen, doch gibt es kaum ernsthafte Probleme, die sich in großen Zahlen und somit als chronischer Fall häufen. Und wenn, dann tritt nicht selten noch die fünfjährige Herstellergarantie auf den Plan. Etwas vorsicht ist bei den Dieseln geboten, denn die fallen nicht mehr darunter. Hier kann sich unerwünschterweise Wasser als Kondensat im Ladeluftkühler absetzen. Die Ursache dafür ist häufiger Kurzstreckenbetrieb mit seinen Warm-Kalt-Wechseln; durch sie können sich gut und gern mal 1,5 Liter Wasser in den Kühlerrippen sammeln. Richtig problematisch wird’s, wenn in Extremsituationen eine gute Portion davon in die Ansaugung des Turboladers gerät. Der kann die kalte Dusche überhaupt nicht leiden und gibt sie im allerschlimmsten Fall in die Brennräume weiter, wo sie dann zur sofortigen Zerstörung durch Wasserschlag führt. Lena WillgalisBei Dieselversionen wird ständiges Kurzstreckenfahren mit heftiger Ansammlung von Kondenswasser im Ladeluftkühler quittiert. Hyundai sagt: „Ablassen“.Weil dieser Fall jedoch extrem selten ist, begnügt sich Hyundai mit einer Serviceaktion, in der schlicht das Wasser abgelassen und der Fahrer zum ordentlichen Warmfahren ermahnt wird. Ebenfalls zu Hyundai muss, wer Post vom KBA bekommt, weil ein fehlerhaftes Schmutzfangsieb die kombinierte Öl- und Unterdruckpumpe lahmlegen könnte. Das betrifft bestimmte Exemplare mit Dieselmotor aus den Modelljahren 2018 bis 2020, insgesamt 2.392 Fahrzeuge. Unser 2022 bis 2023 gefahrenes Dauertest-Exemplar, ein Kombi mit derselben Motorisierung wie beim hier gezeigten Fotoauto, litt zum Schluss an mehreren Stellen unter unschönen Ablösungen des Klarlacks. Ein Problem, das offenbar bei weißen Lackierungen besonders häufig auftritt. Und sich zudem rasch ausbreitet, sobald es zu ersten Ablösungen kommt. Nachlackieren ist teuer, daher stets vor dem Kauf nach solchen Lackfehlern fahnden!Preise: AngemessenRund 2.500 gebrauchte i30 der aktuellen Generation finden sich derzeit im Netz, und das unterhalb der 100.000-Kilometer-Schwelle. Bescheidener ausstaffierte Exemplare beginnen bei 12.000 Euro, während sich bis 18.000 Euro im Prinzip schon fast alle Wünsche erfüllen lassen. Vergleichen Sie die Preise gebrauchter Exemplare auch mit günstigen Jahreswagen-Angeboten!

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