Hurricane gegen M-Power: Stellantis- und BMW-Biturbo-Sechszylinder im Duell
Tech & ZukunftTechnik erklärtHurricane vs. S/B58: Stellantis- und BMW-Biturbo-6-Zylinder im DuellHurricane gegen M-Power : Stellantis- und BMW-Biturbo-Sechszylinder im DuellBMW lebt vom Ruhm seiner Sechszylinder. Aber auch Stellantis hat einen leckeren Sechsender im Programm. Die Turbo-Sechszylinder beider Konzerne haben erstaunlich viel gemeinsam.Uli Baumann19.04.2025exklusiv für AbonnentenFoto: Stellantis/BMW9 Bilder Fragt man BMW-Fahrer, zumindest die aus der Verbrenner-Fraktion, nach dem besten Antrieb, dann fällt immer wieder das Stichwort Reihensechszylinder. Keine andere Bauform verkörpert nach Einschätzung der Marken-Fans die Freude am Fahren besser als sechs in Reihe angeordnete Zylinder.Unterschied zwischen B58 und S58Der aktuellste Reihensechszylinder der Bayern ist der B58 mit Mono-Turbo, der in der Hochleistungsvariante S58 mit Biturbo-Technik in zahlreichen M-Modellen (M2, M3, M4, X3 M und X4 M) zu finden ist. Auch wenn der S58 vom B58 abgeleitet ist, teilt er sich nur etwa zehn Prozent der Teile mit dem B58. Der S58 ist also eher ein exklusiver Geselle, der teuren Modellen der Bayern vorbehalten ist. Deutlich volksnäher, aber nicht weniger performant, etabliert sich jenseits des Atlantiks ein Reihensechszylinder aus dem Stellantis-Konzern. Der Hurricane I-6, der in einer Standard-Output (SO)- und in einer High-Output (HO)- Variante angeboten wird. Der Hurricane-Sechszylinder arbeitet unter anderem im neuen Dodge Charger und in den Jeep Wagoneer-Modellen, aber auch im Truck Ram 1500. Eckdaten decken sichIn der Grundauslegung sind sich beide Triebwerke sehr ähnlich. Die sechs Brennräume sind in Reihe angeordnet. Beim Bohrung-Hub-Verhältnis liegen beide mit 84 mm x 90 mm exakt gleichauf. Entsprechend ergibt sich mit 2.993 Kubikzentimetern auch ein Gleichstand beim Hubraum. Block und Kopf sind jeweils aus Aluminium geformt. In letzterem rotieren jeweils zwei Nockenwellen kombiniert mit variabler Ventilsteuerung, die 24 Ventile leistungsfördernd in Bewegung halten. Den Kraftstoff dosiert eine Direkteinspritzung mit einem Systemdruck von 350 bar, wobei sich der Hurricane mit Normalbenzin (91 Oktan) zufriedengibt; das BMW-Triebwerk fordert mindestens 95 Oktan. Die geschmiedeten Kurbelwellen werden über geschmiedete Pleuel mit den Kolben verbunden. Aus einem nassen Sumpf heraus wird die Schmierung aller Teile gewährleistet.Für ausreichend Ladedruck sorgen jeweils zwei Abgasturbolader. Bei einer Verdichtung von 9,3:1 fährt BMW in den Standard-Modellen bis zu 1,3 bar Ladedruck, den Competition-Modellen wird bis zu 1,7 bar Ladedruck zugestanden. Stellantis gewährt dem SO eine Verdichtung von 10,4:1 und bläst mit maximal 1,55 bar an. Die HO-Variante kombiniert eine Verdichtung von 9,5:1 mit bis zu 1,8 bar Ladedruck. BMW mit mehr DrehzahlGeht es um Drehzahlen, so hat der Bayern-Sechser die Nase klar vorn. BMW erlaubt dem S58 bis zu 7.200 Touren. Stellantis schiebt beim Hurricane je nach Version bei 5.800 Umdrehungen (SO) oder bei 6.100/min (HO) den elektronischen Riegel vor.Spitzenleistung auf AugenhöheAber kommen wir zum entscheidenden Kapitel. Schließlich geht es letztendlich um das, was hinten rauskommt. Der S58 startet im M3 mit 480 PS und 550 Nm Drehmoment. In den Competition-Varianten von M3 und M4 werden 510 PS und 650 Nm erreicht. Die letzte Evolutionsstufe erreicht der S58 in M4 CSL und M3 CS mit 550 PS und 650 Nm. Stellantis gibt für den Hurricane HO im Ram 1500 als Spitzenleistung 540 HP (umgerechnet rund 548 PS) an. Das maximale Drehmoment liegt bei 706 Nm. In der SO-Version stehen 420 HP (umgerechnet rund 426 PS) sowie 636 Nm zu Buche. Im Wagoneer kommt der Hurricane als HO auf 510 HP (umgerechnet rund 517 PS) und 678 Nm, als SO auf 420 HP (umgerechnet rund 426 PS) und 559 Nm Drehmoment.